Bundespräsident Rau ehrt Diktator Mustafa Kemal Atatürk


Besuch am Ankaraer Mausoleum Rechtfertigung für fortgesetzte Menschenrechtsverletzungen in der Türkei

akabir.jpg (3959 Byte)ANKARA/GÖTTINGEN. Der Besuch des amtierenden deutschen Bundespräsidenten, Johannes Rau, hat nach Ansicht der Menschenrechtsorganisation Gesellschaft für bedrohte Völker der Regierung die Rechtsfertigung gegeben, auch weiterhin die Untaten des Dikatators und Republikgründers M.Kemal Atatürk (Vater der Türken) zu verschweigen. "Es macht auf Dauer wenig Sinn, wenn deutsche Politiker Vergangenheitsbewältigung nur auf deutsche Geschichte beschränken und andere Völkermorde und Massenvertreibungen schön reden.", so der GfBV-Vorsitzende Tilman Zülch in Göttingen.
Die ausgebliebene Vergangenheitsbewältigung in der Türkei habe um M. Kemal Atatürk einen Führerkult etabliert, der eine Demokratisierung der Gesellschaft verhindere, die Herrschaft der Armee verewige und Minderheitenverfolgungen wie die der Kurden nach sich ziehe. Nelson Mandela habe es 1994 abgelehnt, den "Mustafa Kemal-Friedenspreis" entgegenzunehmen. Unter Mustafa Kemal, der als General der Armee seit 1919 als Führer der Revolution anerkannt und am 29. Oktober 1923 zum Staatspräsident gewählt worden war, kam es zur Fortsetzung von Massendeportationen, Zwangsumsiedlungen und Hinrichtungswellen. Nachdem der Aufstand der Kurden unter Scheich Said 1925 und andere Erhebungen der Kurden gegen die massive Türkisierungspolitik blutig niedergeschlagen worden waren, wurden vom Staat brutale Zwangsmaßnahmen ergriffen: Bis 1939 wurden weit mehr als eine Million Kurden deportiert oder vernichtet.

Quelle: Islamische Zeitung, 38. Ausgabe

@ Ekrem Yolcu

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