Materialien zur Religionswissenschaft

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"Allahu -- Gott"

Islam


von Alois Payer

payer@well.com


Zitierweise / cite as:

Payer, Alois <1944 -- >: Islam. -- Fassung vom 27. Juni 1997. -- (Materialien zur Religionswissenschaft). -- URL: http://www.payer.de/islam/islam.htm. -- [Stichwort].

Erstveröffentlichung: 1995

Überarbeitungen: 6. Juli 1998 (Verbesserung von Tippfehlern, Hinzufügung einer Abbildung)

Anlaß: Lehrveranstaltung Wissenschaftskunde Religionswissenschaft / Theologie, HBI Stuttgart, WS 1995/96

©opyright: Dieser Text steht der Allgemeinheit zur Verfügung. Eine Verwertung in Publikationen, die über übliche Zitate hinausgeht, bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Verfassers.


Übersicht



Einführung: Ausbreitung des Islam


Religionsstatistik des Islam


Prozentzahlen = Anteil der Muslime an der Gesamtbevölkerungszahl des betr. Landes.

  1. Indonesien: 163 Mio., 87%
  2. Pakistan: 115 Mio.; 97%; Staatsreligion
  3. Bangladesch: 98 Mio., 87%; Staatsreligion
  4. Indien: 97 Mio., 11%
  5. Iran: 59 Mio., 99%; Staatsreligion
  6. Türkei: 59 Mio., 99%
  7. Ägypten: 50 Mio., 90%; Staatsreligion
  8. Nigeria: 46 Mio., 45%
  9. Algerien: 26 Mio., 99%; Staatsreligion
  10. Marokko: 26 Mio., 99%; Staatsreligion
  11. Afghanistan: 22 Mio., 99%
  12. Äthiopien: 22 Mio., 45%
  13. China VR: 20 Mio., 0,2%
  14. Usbekistan: 20 Mio., 98%
  15. Sudan: 20 Mio., 77%; Staatsreligion
  16. Irak: 18 Mio., 96%; Staatsreligion
  17. Saudi Arabien: 16 Mio., 98%; Staatsreligion
  18. ...

(Für die zentralasiatischen Nachfolgestaaten der Sowjetunion liegen zum Teil keine verläßlichen Zahlen vor.)

D.h. die Länder mit der in absoluten Zahlen größten muslimischen Bevölkerung liegen alle In Südostasien und Südasien, eine Tatsache, die oft auch von Islamkundigen übersehen wird.

Regionale Verteilung:

  1. Asien: 637 Mio.
  2. Afrika: 278 Mio.
  3. Ehemalige Sowjetunion: 39 Mio.
  4. Europa: 13 Mio.
  5. Nordamerika: 3 Mio.
  6. Lateinamerika: 1 Mio.

Weltweit: knapp 1 Milliarde.

Der Islam ist also nicht nur seinem universalen Anspruch nach, sondern auch seiner Verbreitung nach, eine Weltreligion.

Weitere Staaten, in denen der Islam Staatsreligion ist (in alphabetischer Folge):


Die "fünf Farben des Islam"


Nach sprachlichen und kulturellen Zusammengehörigkeiten kann man "fünf Farben des Islam" unterscheiden:

  1. arabischer Islam: Nordafrika, Vorderer Orient
  2. türkischer Islam: Türkei, Zentralasien, China
  3. irano-indischer Islam: Iran, Afghanistan, Pakistan, Bangladesch, Indien
  4. malaiischer Islam: Indonesien, Malaysia, Philippinen
  5. schwarzer Islam: Schwarzafrika, USA

Begriff "Islam"


"Islam" bedeutet "Hingabe, Annahme, Übergabe, Unterwerfung". Ein Muslim, ein den Islam Ausübender, zu sein, bedeutet die Überantwortung der eigenen Person an den Willen des unbeschränkten göttlichen Herrschers, dessen Willen in allen Aspekten des Lebens zu folgen man sich vorgenommen hat.

Da der Wille Gottes in Gesetzen festgelegt ist, ist der Islam eine Gesetzesreligion. Diese Gesetze richten den Menschen nicht nur auf ein Jenseits aus, sondern sie gestalten das ganze Diesseits. Da Gott der Herrscher über alles ist, kennt der Islam auch keine Trennung von geistlich (Religion) und weltlich, er ist totalitär, die Totalität der menschlichen Wirklichkeit bestimmend. Deshalb kennt der Islam auch keine Trennung von Religion und Staat, und es ist konsequent, daß der Islam in vielen Staaten Staatsreligion ist.

Führung ist es, was der Muslim von seiner Religion erwartet, Führung durch Verweis

Erlösung kommt im Islam nicht vor.

Abkehr von der Welt wäre falsch: das Ideal ist nicht der Mönch, sondern der Verheirate. Auch Asketen hatten meist eine Familie: Askese bedeutet oft skrupelhafte Beachtung der Reinheitsvorschriften.


Die Kategorien des religiösen Gesetzes


Das religiöse Gesetz gilt nur für Muslime. Nichtmuslime sind dadurch nur insofern betroffen, als sie den Muslim an der Ausübung des religiösen Gesetzes nicht hindern dürfen.

Hauptkategorien des religiösen Gesetzes sind

Daneben gibt es noch die Kategorien:

Eine rituelle Waschung mit gestohlenem Wasser, ist zwar verboten, aber nicht ungültig, sondern gültig.


Die fünf Grundpfeiler des Islam


Die fünf Grundpfeiler des Islam sind

  1. Glaubensbekenntnis (Shahâda):

"Ich bezeuge: Es gibt keinen Gott außer DEM Gott. Muhammad ist der Gesandte Gottes." (Schiiten fügen oft hinzu: "Alî ist der Freund Gottes")

  1. bei Sonnenaufgang
  2. zur Mittagszeit
  3. am späten Nachmittag
  4. bei Sonnenuntergang
  5. nach Sonnenuntergang

Erster Pfeiler: Glaube


Grundelemente des islamischen Glaubens


Sure 4,136:

"O ihr, die ihr gläubig geworden seid, glaubt an Allah und Seinen Gesandten und an das Buch, das Er auf Seinen Gesandten herabgesandt hat, und an die Schrift, die Er zuvor herabsandte. Und wer nicht an Allah und Seine Engel und Seine Bücher und Seine Gesandten und an den Jüngsten Tag glaubt, der ist wahrlich weit irregegangen."

wer an

nicht glaubt, ist (damit vom rechten Weg) weit abgeirrt."

Eine Folge des Abirrens vom rechten Glauben ist: wer vom Islam weg konvertiert, kann nur emigrieren; bis vor einiger Zeit wurde Abfall vom islamischen Glauben mit dem Tode bestraft.

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Abb.: Kalligraphie: Galeere des Glaubens: in arabischer Schrift:

Segel: "Es gibt keinen Gott außer Allah und Muhammad ist sein Prophet"

Rumpf und Ruder: "Ich glaube an Gott und an seinen Engel, seine Bücher, seine Propheten, an den Jüngsten Tag, die Vorherbestimmung, das Gute und Böse und an die Wiederauferstehung nach dem Tode."

[Vorlage der Abbildung: Robinson, Francis: Der Islam. -- Augsburg : Bechtermünz, 1998. -- ISBN 3-86047-799-4. -- (Bildatlas der Weltkulturen). -- S.203]


Erster Glaubensartikel: Gott


Die wesentlichen Eigenschaften Gottes sind:

In der islamischen Mystik wurde die Einzigkeit Gottes bis zum Extrem durchdacht: Es gibt nichts außerhalb Gott. Die Orthodoxie betrachtete dies als pantheistische Ketzerei und verfolgte diese "Ketzerei" mit der Todesstrafe.

Der syrische Sufi (Mystiker) Schihabbadin Yahya as-Suhrawardi (1191 wegen Ketzerei hingerichtet) beschreibt folgende fünf Grade des Bekenntnisses der Einzigkeit Gottes:

  1. Es gibt keine GOTTHEIT außer GOTT
  2. Es gibt kein ER außer IHM
  3. Es gibt kein DU außer DIR
  4. Es gibt kein ICH außer MIR
  5. SCHWEIGEN

Zweiter Glaubensartikel: Engel


Engel sind hauptsächlich Wesen, die Gott loben und preisen. Im Auftrag Gottes bewachen und schützen sie auch die Menschen, verzeichnen deren Taten und sind für den Empfang der Seelen der Toten zuständig. Der Mensch steht über den Engeln.

Wichtige Engel sind:


Dritter Glaubensartikel: Heilige Schriften


Heilige Schriften vor dem Koran


Vor der Offenbarung des Koran gab es folgende Schriften echter Offenbarung:

  1. Die Tora = Pentateuch = fünf Bücher Mosis
  2. die Psalmen Davids
  3. die Evangelien Jesu

Mit der Offenbarung des Koran wurden diese Offenbarungsschriften aber unnötig, denn der Koran ist jener Teil der himmlischen Offenbarungsschrift, den Gott für ausreichend erachtete, die Menschen zu führen.


Der Koran


Der Koran ist die niedergeschriebene Sammlung der Offenbarungen, die der Erzengel Gabriel dem Propheten Muhammad in einem Zeitraum von über zwanzig Jahren nach und nach eingegeben hat. Dabei glaubt man an die Verbalinspiration Muhammads: der Koran ist wortwörtlich Gottes Wort. Der Muslim erlebt Gott deshalb in der Koranrezitation. Der Koran gilt deshalb auch für grundsätzlich unübersetzbar. Denn Gott spricht Arabisch. Deshalb ist das Arabisch des Koran auch für alle Zeiten Norm dafür, was Arabisch ist.

Der Koran ist in 114 Suren (Kapitel) eingeteilt. Die Anordnung der Suren mit Ausname der ersten Sure geschieht einfach nach ihrer Länge: Sure 2 ist die längste, Sure 114 die kürzeste.

Ein besonders hohes Verdienst ist es, den Koran auswendig zu lernen. Dazu dienen die Koranschulen. Es kommt dabei nicht darauf an, den Inhalt zu verstehen, sondern die Laute auswendig zu können, sie sind ja Gottes Worte.

Koranverse werden als Amulette gegen Bösen Blick, Krankheit und sonstige Übel verwendet.

Die Hochschätzung des Koran findet ihren sichtbarsten Ausdruck in der islamischen Schriftkunst.

KoranhandschriftKoranhandschrift, Medina, 19. Jhdt. (233 KB)


Koran und Überlieferung: Quellen des Rechts


Um wirklich Leitung in allen Situationen des Lebens zu erhalten, war es nötig den Koran aus weiteren Quellen zu ergänzen. Dazu berief man sich auf die mündliche Tradition, die man auf den Propheten Muhammad selbst zurückführte. Diese Tradition besteht aus Hadîth, Überlieferungen über Handlungen und Aussprüche des Propheten. Im Gegensatz zum kanonisierten Koran gibt es keinen allgemein akzeptierte Festlegung, welche Hadîth echt sind und welche nicht. So betrachten muslimische Gelehrte viele, unterschiedliche Hadîth als unecht. Auch verschiedene Rechtsschulen betrachten unterschiedliche Hadîth als echt bzw. unecht.

Jeder Hadîth versucht sich selbst dadurch zu rechtfertigen, daß er die ganze Überlieferungskette von Gewährsmännern bis zurück zum Propheten angibt. Die Untersuchung der Glaubwürdigkeit der einzelnen Gewährsmänner ist deshalb ein wichtiger Zweig islamischen "Wissenschaft": Die Wahrheit eines sogenannten Hadîth erkennt man nicht aus seinem Inhalt, seiner inneren Logik oder der Übereinstimmung mit dem islamischen System, sondern aufgrund der Glaubwürdigkeit der Personen, die den Hadîth überliefert haben.

Bezüglich der Hadîthe unterscheiden sich Schiiten und Sunniten fundamental: Die Schiiten sind ja der Ansicht, daß schon die muslimische "Urgemeinde" in der Entscheidung über den Nachfolger des Propheten falsch entschieden hat. Deshalb beschränkt man die Tradition auf die Mitglieder der Familie des Propheten, die Alî unterstützten, und auf die Imâme.

Wegen dieser schwierigen Verhältnisse bezüglich der echten und unechten Tradition und wegen der Schwierigkeiten der Rechtsauslegung waren de facto die eigentlichen Nachfolger des Propheten die Rechtsgelehrten: die Ulamâ der Sunniten, die Mollas und Ayatollahs der Schiiten. Dabei muß man im Auge behalten, daß es im Islam kein zentrale Lehrautorität (wie den Papst bei den Katholiken) gibt.

Beispiele von Hadîthen:

"Bukhari ... [Traditionskette] ... von Ibn Abbas: Der Prophet verdammte alle Männer, die sich wie Weiber verhalten, und umgekehrt Frauen, die sich wie Männer verhalten, und forderte: "Jagt sie aus euren Häusern!" Er vertrieb solche Leute und Omar desgleichen."

"Bukhari ... [Traditionskette] ... von Anas ibn Malik: Einst kamen drei Männer zu den Behausungen der Frauen des Propheten, um Genaueres über seine religiösen Übungen zu erfahren. Sie fanden das, was man ihnen berichtete eigentlich etwas zu wenig und sagten: "Worin unterscheiden wir uns vom Propheten? Ihm hat Gott alle vergangene und zukünftige Schuld vergeben." Und einer von ihnen meinte: "Was mich betrifft, ich werde alle Nächte hindurch beten." Ein anderer: "Ich werde unausgesetzt jeden Tag fasten." Und ein Dritter: "Ich werde mich von allen Frauen fernhalten und niemals heiraten." In diesem Augenblick trat der Gesandte Gottes zu ihnen: "Seid ihr diejenigen, welche sich gerade nach diesem und jenem erkundigt haben? Ich fürchte Gott mehr als ihr und verehre Ihn mehr. Ich faste, aber trotzdem beende ich das Fasten wieder; ich bete, aber ich schlafe auch; und ich heirate mehrere Frauen. Wer immer sich von meiner Übung (Sunna) wendet,, der ist keiner von den meinen."

"Bukhari ... [Traditionskette] ... von Abu Said-al-Khudri: Wir haben mit gefangenen Frauen den coitus interruptus (Herausziehen des Penis aus der Scheide vor dem Samenerguß) getrieben, um keine Nachkommen von ihnen zu haben. Da sagte der Gottgesandte dreimal: "Jede Seele, die dazu bestimmt ist, für den Tag der Auferstehung geboren zu werden, wird geboren."

(Diesen Hadîth führt man an, um die Erlaubheit von Geburtenkontrolle zu rechtfertigen.)

"Muslim ... [Traditionskette] ... von Abu Dharr: Einige der Gefährten des Propheten sagten zu ihm: Gottgesandter, die reichen Leute treiben Wucher für die Belohnung im Jenseits. Beten, das tun sie wie wir, sie fasten wie wir, aber darüber hinaus können sie vom Überfluß ihres Vermögens Almosen geben!" Da antwortete er: "Hat Gott euch etwa nicht die Möglichkeit verliehen, Almosen zu geben? Zu sagen Ehre sei Gott! ist ein Almosen; zu sagen Gott ist der Größte! ist ein solches Almosen; und ebenso Gelobt sei Gott, es gibt keinen Gott außer Gott! Sooft ihr euch um das Gute bemüht, ist es ein Almosen und ebenso, wenn ihr das Schlechte zurückweist. Jedesmal, wenn ihr den ehelichen Akt vollzieht, ist dies auch ein Almosen." -- "Was", staunten sie, "wir könnten unsere Lust befriedigen und würden dafür noch belohnt?" -- "Macht sich nicht derjenige", erwiderte er, "der seine Begierde auf unerlaubte Weise stillt, einer Sünde schuldig? So gewinnt daher der, welcher dies auf erlaubte Weise tut, im Jenseits eine Belohnung."

Zitate aus:
Williams, John Alden:
Der Islam. -- Genf : Editio Service, 1973. -- (Die großen Religionen der Welt). -- S. 104-106.


Fiqh, Sharia


Fiqh bzw. Sharia sind Bezeichnungen für das islamische Rechtssystem.

Die Muslime betrachten "die Sharia in erster Linie als ein allumfassendes Rechtssystem, das ideell wohl alle Bereiche islamischen Lebens beherrschen sollte. Aus Gründen der öffentlichen Wohlfahrt billigten die Rechtsgelehrten den muslimischen Herrschern jedoch die Befugnis zu, die Anwendung bestimmter Teile dieses allgemeinen Rechts außer Kraft zu setzen und dafür weltliches Recht anzuwenden. Dies galt besonders für das Strafrecht. Die Sharia ist hierdurch jedoch keineswegs aufgehoben oder widerrufen -- göttliches Gesetz ist nicht widerrufbar, es wird lediglich nicht geltend gemacht, weil es aus zeitbedingten Gründen vielleicht jetzt und hier nicht durchführbar sein mag."

Innerhalb des sunnitischen Islam haben sich vier allgemein anerkannte und zulässige Rechtsschulen herausgebildet. Jeder Sunnite muß sich für eine dieser vier Schulen entscheiden

Die Lehren der Rechtsschulen "schreiben dem einzelnen vor, wie er seine religiösen Pflichten erfüllen und wie er das Gesetz auszulegen hat."

Zitate aus:
Williams, John Alden:
Der Islam. -- Genf : Editio Service, 1973. -- (Die großen Religionen der Welt). -- S. 116ff.


Vierter Glaubensartikel: Gottes Gesandte


Muhammad wird als letzter der Propheten gesehen, als Ende, Bekräftigung und Höhepunkt in der Reihe der Propheten. Neben Muhammad genießt vor allem Abraham bei den Muslimen hohes Ansehen, da Abraham der erste Monotheist war.

Muhammad:

Für traditionsbewußte Muslime ist Muhammad nicht nur Sprachrohr Gottes, sondern auch Vorbild für den Muslim. Man nimmt an, daß Gott jede der Handlungen Muhammads von Irrtum bewahrte. So ist alles, was der Prophet tat, Teil seiner Sunna, seiner autoritativen Überlieferung: wie er mit Kindern umging, wie er das Fasten beendete, wie er sich die Zähne reinigte, wie er seinen Bart herrichtete, alles ist des Studiums und des Nacheiferns wert.


Fünfter Glaubensartikel: Jüngster Tag


Nach dem Tode des Menschen nehmen Engel seine Seele in Empfang und bringen sie zu Gott. Dort findet ein Zwischengericht statt. Bei diesem Gericht wird die Seele nach Gott, dem Propheten, ihrer Religion und der Gebetsrichtung befragt. Aufgrund der Antworten wird dem Menschen das Paradies oder die Hölle angekündigt. Darauf folgt eine lange Wartezeit bis zum Endgericht. Nach Anbruch der Endzeit erfolgt eine allgemeine Auferstehung der Toten. Gott weckt die Toten auf und erscheint als Richter der Welt. Die Propheten werden als Zeugen über die Völker befragt, zu denen sie einst gesandt wurden. Die Gesandten und die Engel dürfen mit Erlaubnis Gottes Fürsprache einlegen. Dann spricht Gott sein Urteil aufgrund der Taten und des Glaubens der Menschen.

Die Höllenqualen für die Ungläubigen und Gottlosen sind fürchterlich. Das Paradies dagegen ist wirklich paradiesisch schön mit allem, was ein Menschenherz erfreut.

Nach dem Glauben der meisten Muslime werden alle, die die Einzigkeit Gottes bezeugen nach der Vergeltung für ihre Taten in einer Art Fegefeuer aus dem Feuer befreit. Keiner von den Gläubigen wird ewig im Feuer verbleiben, sondern wer auch nur ein Körnchen wahren Glauben im Herzen hat, wird aus dem Feuer errettet.


Zweiter Pfeiler: Gebet (Salat)


Im Folgenden wörtlich Auszüge aus:

Das Gebet in [!] Islam. -- Cairo : Das al-Kitab al-Masri, [o.J.]. -- 34 S. -- Kostenlos verteilt von: La Ligue du Monde Islamique.


Das Gebet


"Unser Prophet Mohammed sagte: "Bete auf deinen Knien, stehend, liegend oder sitzend, bei Tag oder bei Nacht -- aber bete."

Ihr -- Kinder, die den rechten Weg folgen wollt -- müßt zu den bestimmten Zeiten beten, und wenn ihr nicht beten könnt, dann könnt ihr euer Gebet bis zu einer anderen Zeit verschieben, aber geht nie schlafen ohne Gott zu preisen."


Die fünf Gebete


"Du mußt wissen, daß es fünf tägliche Gebete gibt, nämlich:

Sobh -- Dohr -- Asr -- Maghrib -- Ischa

welche aus Rumpfbeugungen und Prosternationen bestehen, die Rakaa genannt werden. Jedes Gebet besteht aus einer bestimmten Zahl von Rakaas:

  1. Sobh besteht aus zwei Rakaas
  2. Dohr besteht aus vier Rakaas
  3. Asr Dohr besteht aus vier Rakaas
  4. Maghrib besteht aus drei Rakaas
  5. Ischa besteht aus vier Rakaas."

Was du vor dem Gebet tun mußt


"Bevor du betest, mußt du die vier folgenden Anordnungen erfüllen:

  1. Dein Körper und deine Kleider müssen sauber sein, sowie der Platz an dem du dich entschieden hast, zu beten.
  2. Du mußt bescheiden gekleidet sein, so dein Körper bedeckt ist (der Mann muß seinen Körper vom Nabel bis zu den Knien und die Frau den ganzen Körper außer ihren Händen und Füßen bedecken).
  3. Du mußt dich nach Mekka, dem Heiligen Land, zuwenden, wo Gottes Haus Al Kaaba steht.
  4. Du mußt deine Seele durch das Waschen der folgenden Körperteile gereinigt haben:

In einigen Fällen mußt du deinen ganzen Körper waschen."


Die für jedes Gebet bestimmten Zeiten


(1) In der islamischen Religion darf der Mensch das Gebet weder im Moment der Sonnenerscheinung verrichten, noch wenn sie im Zenit steht, noch im Moment ihres Untergangs, damit es deutlich gemacht wird, daß der Mensch Gott und nicht die Sonne anbetet."


Wie das Gebet verrichtet wird


"Dein Herz ist voll von Liebe und Unterwerfung Gott gegenüber. In deinem Hirn formst du die Idee, dieses oder jenes Gebet zu verrichten und mußt die folgenden Worte leise aussprechen, die von dem Führer oder dem Imam eines Gebetsversammlung ausgesprochen werden.

Al-Iqama:

Arab. Text Allahu akbar -- GOTT ist der Größte
Allahu akbar -- GOTT ist der Größte

Aschhadu alla ilaha illa llah -- Ich bezeuge, daß es keinen Gott außer GOTT gibt
Aschhadu anna muhammadan rasulu illah -- Ich bezeuge, daß Muhammad der Gesandte GOTTES ist

Hayyi ala ssalah -- Komme zu beten
Hayyi ala lfalah -- Das Gebet ist verrichtet

Allahu akbar -- GOTT ist der Größte

La ilaha illa llah -- Es gibt keinen Gott außer GOTT

Danach hebst du deine Hände zu der Höhe deines Gesichts, und während du sie an deinen Seiten niedersenkst, sagst du in einer leisen Stimme "Takbirat al-Ihram", d.h. Gebetshaltung

Arab. Text

Allahu akbar -- GOTT ist der Größte

Während deine Augen gesenkt und dein Herz unterwürfig ist (in diesem Moment wirst du nämlich mit Gott sprechen), mußt du die Fatiha aussprechen.
Arab. Text Al-Fatiha:

Bismi llahi rrahmani rrahiem -- Im Namen GOTTES, des Erbarmers, des Barmherzigen

Alhamdu lillahi rabbi laalamien -- Lob sei GOTT, dem Weltenherrn,

Arrahmani rrahiem -- dem Erbarmer, dem Barmherzigen,

Maliki yaumi ddien -- dem König am Tage des Gerichts!

Iyyaka na&acute;budu wa iyyaka nasta&acute;ien -- Dir dienen wir und zu dir rufen um Hilfe wir.

Ihdina ssirata lmustaqiem -- Leite uns den rechten Pfad,

Sirata lladiena an amta alayhim -- den Pfad derer, denen du gnädig bist,

Ghayri lmaghdubi alayhim wala ddallien -- nicht derer, denen du zürnst, und nicht der Irrenden.

Amien -- Amen.

Zur al-Fatiha in Ton (!) und Bild

Dann wirst du eine andere Sure vorlesen: [z.B.]
Arab. Text Bismi llahi rrahmani rrahiem -- Im Namen GOTTES, des Erbarmers, des Barmherzigen

Qul huwa llahu ahad -- Sprich: Er ist der eine Gott

Allahu ssamad -- GOTT, der Alleiniger

Lam yalid wa lam yulad -- Er zeugt nicht und wird nicht gezeugt

Wa lam yakun lahu kufuwan ahad -- und keiner ist ihm gleich.

Nachdem du die al-Fatiha und die anderen Suras gelesen hast, mußt du sagen: Gebetshaltung

Arab. Text

Allahu akbar -- GOTT ist der Größte

Es ist nötig, daß du deinen Rücken und deine Knie nicht beugst und daß du deinen Kopf nicht hebst.

Beuge dich nur von deiner Hüfte an vor und dann presse deine Hände an deine Knie. Behalte diese Position lange genug, um dreimal sagen zu können:

Gebetshaltung

Arab. text

Subhana rabbiya l'adiem -- Gepriesen sei mein größter Gott

Dann mußt du aufstehen und sagen:
Arab. Text Sami allahu liman hamidah -- GOTT hört jedem zu, der ihn preist

Allahu akbar -- GOTT ist der Größte

Du mußt einen kurzen Augenblick stehen bleiben und dann dich auf den Boden niederbeugen und ihn mit deiner Stirn und Nase berühren während du deine geöffneten Hände auf den Boden neben den Ohren tust.
Dann mußt du dreimal sagen:

Subhana rabbiya la&acute;la -- Gepriesen sei mein oberster Gott

Du hebst deine Hände und sagst:

Arab. Text

Allahu akbar -- GOTT ist der Größte

Dann mußt du dich aufsetzen, der linke Fuß unter dem linken Hinterteil, der auf dem Boden ist, deine Hände flach auf deinen Oberschenkeln. Gebetshaltung
Du behältst dann diese Position bis du vollkommen bewegungslos bist; dann mußt du dich ein zweites Mal auf dem Boden niederbeugen und sagen:

Arab. Text

Allahu akbar -- GOTT ist der Größte

Während vorgebeugt, mußt du in leiser Stimme dreimal sagen

Subhana rabbiya la&acute;la -- Gepriesen sei mein oberster Gott

Schließlich stehst du mit Hilfe deiner Hände auf und sagst gleichzeitig:

Arab. Text

Allahu akbar -- GOTT ist der Größte

Alle diese Bewegungen (Verhalten und Lesung) sind eine Rakaa.

Wer zwei Rakaas beten will, tut diese Bewegungen zweimal, aber statt am Ende der zweiten Rakaa aufzustehen, wie es am Ende der ersten Rakaa geschieht, behältst du die Position:

Gebetshaltung

mußt du deine rechte Hand schließen und deinen Zeigefinger ausstrecken, während du Tahiyyat Attaschahhud sagst.

Arab. Text

Attaschahhud -- Glaubenszeugnis

Attahiyyatu lillah, azzakiyyatu lillah -- Die Begrüßungen seien GOTT, die guten Tätigkeiten seien GOTT

Assalawatu attayyibatu lillah -- Die guten Gebete seien GOTT

Assalamu aliaka ayyuha nnabiiyyu wa rahmatu llahi wa barakatuh -- Friede sei mit Dir, o Prophet, und mit Dir seien auch Erbarmen und Segen GOTTES

Assalamu alaina wa ala ibadi llahi ssalihien -- Friede sei mit uns und mit den guten Dienern GOTTES

Aschhadu alla ilaha illa llahu wahdahu la scharieka lah -- Ich bezeuge, daß es keinen Gott außer GOTT gibt, der einzig ist und keinen Gefährten hat

Wa aschhadu anna mahammadan abduhu wa rasuluh -- Und ich bezeuge daß Muhammad der Diener und Gesandte GOTTES ist

Wenn das Gebet aus zwei Rakaas besteht, wie Sobh zum Beispiel, dann mußt du deinen Kopf senken und ihn zuerst nach rechts und dann nach links drehen und sagen: Gebetshaltung

Arab. Text

Assalamu alaykum -- Friede sei mit euch

Assalamu alaykum -- Friede sei mit euch

 

 

Das Gebet ist jetzt vollendet.

Wenn das Gebet jedoch aus vier Rakaas besteht, wie zum Beispiel Dohr, Asr und Ischa, oder aus drei Rakaas, wie nur das Maghribgebet, mußt du die Tahiyya ohne Assalamu alaykum zu sagen beenden.

Du mußt aufstehen nachdem du gesagt hast:

Wa aschhadu anna mahammadan abduhu wa rasuluh -- Und ich bezeuge daß Muhammad der Diener und Gesandte GOTTES ist

Wenn du noch eine oder zwei Rakaas beten willst, wie es das Gebet vorschreibt, dann liest du für die dritte und vierte Rakaa in einer leisen Stimme nur die al-Fatiha vor, und wiederholst danach dieselben Bewegungen.

Nachdem du die dritte Rakaa oder zwei Rakaas gemacht hast, sagst du zum zweiten Mal "Attahiyyatu". Danach drehst du deinen Kopf nach rechts und sagst: Assalamu alaykum. Darauf drehst du ihn nochmals nach links und sagst: Assalamu alaykum.

Nachdem du das Gebet beendet hast, mußt du folgendes sagen, bevor du deine Position änderst:

Arab. Text La ilaha illa llah -- Es gibt keinen Gott außer GOTT

La ilaha illa llah -- Es gibt keinen Gott außer GOTT

La ilaha illa llah -- Es gibt keinen Gott außer GOTT

muhammadun rasalu llah -- Muhammad ist der Gesandte GOTTES

 

Immer noch in dieser Position kannst du etwas Dikr hinzufügen, indem du mit der Vorlesung der Verse des "Throns" beginnst.

Die Verse des Throns

Allahu la ilaha huwa lhayyu lqayyum -- GOTT! Es gibt keinen Gott außer ihm, dem Lebendigen, dem Ewigen.

La taakhuduhu sinatun wa la naum -- Nicht ergreift Ihn Schlummer und nicht Schlaf.

Lahu ma fi ssamawati wa ma fi lard -- Sein ist, was in den Himmeln und was auf Erden.

Ma da lladi yaschfa&acute;u indahu illa bi idnih -- Wer ist's, der da Fürsprache einlegt bei ihm ohne seine Erlaubnis

Ya&acute;lamu ma baina aydiehim wa ma khalfahum -- Er weiß, was zwischen ihren Händen ist und was hinter ihnen,

wa la yuhituna bi schayin min ilmihi illa bi ma schaa -- und nicht begreifen sie etwas von seinem Wissen, außer was er will.

Qasi&acute;a kursiyyuhu ssamawati wa lard -- Weit reicht sein Thron über die Himmel und die Erde,

Wala yauduhu hifduhuma -- und nicht beschwert ihn beider Hut.

Wa huwa l&acute;aliyyu l&acute;adiem -- Denn Er ist der Hohe, der Erhabene.

Dann mußt du 33 mal wiederholen:

Arab. Text Subhana llaha -- Gepriesen sei GOTT

Al hamdu li llah -- GOTT sei Dank (33 mal)

Allahu akbar -- GOTT ist der Größte (33 mal)

Du kannst auch die folgenden Verse vorlesen:

Arab. Text Rabbana atina fi ddunya hasanatan wa fi lakhirati hasanata wa qine adaba nnar -- unser Herr, gib uns hienieden Gutes und im Jenseits Gutes und hüte uns vor der Strafe des Feuers.

 

Danach hebst du deine Hände zu der Höhe deines Gesichts und sagst:

Arab. Text Wa lhamdu li llahi rabbi l&acute;alamien -- Gott sei Dank, der Gott unserer Welt ist.

Dann wünschst du von Gott, daß er den Propheten Muhammad segnet, der uns den echten Weg führte, weil er uns ein gutes Beispiel gegeben hat.

Rolle [!] deine Hände mit unterwürfigem Benehmen zusammen, und dann verrichtest du Assalawat:

Arab. Text Assalawat

Assalatu wa ssalamu aalayka ya sayyidi ya habiba llah -- Friede sei mit dir, o mein Herr, o Freund Gottes

Assalatu wa ssalamu aalayka ya sayyidi ya nabbiyya llah -- Friede sei mit dir, o mein Herr, o Prophet Gottes

Assalatu wa ssalamu aalayka ya sayyidi ya rasula llah -- Friede sei mit dir, o mein Herr, o Gesandter Gottes

Alfu salatin wa alfu salamin aalayka wa aala alika wa ashabika ya khayri khalqi llah -- Tausende Gebete und Frieden seien für Dich, für seine Verwandten und für seine Begleiter, o Herr, der das beste Geschöpf Gottes ist

Wa lhamdu li llahi rabbi l&acute;alamin -- und Gott sei Dank, der Gott der Welt ist.

Nun kannst du diese wiederholen, weil du Gott deine Aufgabe gemacht hast."


Zusammenfassung des Ablaufs der einzelnen Gebete


Dohr

  1. Fatiha und Sure
  2. Fatiha und Sure
    Tahiyya
  3. Fatiha
  4. Fatiha
    Assalamu aalaykum
    in leiser Stimme

Asr

  1. Fatiha und Sure
  2. Fatiha und Sure
    Tahiyya
  3. Fatiha
  4. Fatiha
    Assalamu aalaykum
    in leiser Stimme

Maghrib

  1. Fatiha und Sure
  2. Fatiha und Sure
    in lauter Stimme
    Tahiyya
  3. Fatiha in leiser Stimme
    Assalamu aalaykum

Ischa

  1. Fatiha und Sure
  2. Fatiha und Sure
    in lauter Stimme
    Tahiyya
  3. Fatiha in leiser Stimme
  4. Fatiha in leiser Stimme
    Assalamu aalaykum

Sobh

  1. Fatiha und Sure
  2. Fatiha und Sure
    in lauter Stimme
    Tahiyya
    Assalamu aalaykum

Fadhr

  1. Fatiha und Sure in leiser Stimme
  2. Fatiha und Sure in leiser Stimme
    Tahiyya
    Assalamu aalaykum

Schaf

  1. Fatiha und Sure
  2. Fatiha und Sure
    in lauter Stimme
    Tahiyya
    Assalamu aalaykum

Watr

  1. Fatiha und Sure
    in lauter Stimme
    Tahiyya
    Assalamu aalaykum

Das Gebet muß in der Sprache des Korans ausgesprochen werden


Stellung beim Gruppengebet


"Wenn man mit dem Imam alleine betet, muß man auf der rechten Seite des Imams stehen. Wenn es aber zwei oder mehr Menschen sind, müssen sie hinter ihm stehen. Wenn eine Frau dabei ist, muß sie hinter den Männern stehen.

Wenn ein Mann und seine Frau zusammen beten, muß die Frau hinter ihrem Mann stehen und zwar auf der rechten Seite."


Das Freitagsgebet


"Dieses Gebet ist von Gott angeordnet. Du mußt zu der Moschee eilen, wenn der Imam in dem Rednerpult sitzt und der Muezzin vom Minarett anfängt, die Gläubigen zu rufen. Dann muß alle Kaufmänner aufhören und alles andere, das dich davon abhalten könnte, zum Gebet zu eilen [!]. Dieses Gebet besteht aus zwei Rakaas, die vom Imam laut ausgesprochen werden.

Die Predigt wird gegeben, bevor das Gebet beginnt. Bevor du dich zur Moschee begibst, mußt du dich gründlich gewaschen haben.

Es ist außerdem erwünscht, daß du deine besseren Kleider anziehst und dich für die Angelegenheit parfümierst."


Dritter Pfeiler: Abgabe (Zakat)


Zakat wird oft mit Armensteuer übersetzt. Dies gibt aber nur einen Teil dessen wieder, für was Zakat zu entrichten war. Heute wird Zakat allerdings gewöhnlich nur noch als Verpflichtung zur Geldspende für karitative Zwecke betrachtet und unterscheidet sich kaum mehr vom Almosen.

Nach einem Fiqh-Werk der Shafii-Rechtsschule aus dem 11. Jhdt. nach Chr. mußte die Zakat an acht Gruppen verteilt werden:

  1. die Einnehmer der Abgabe
  2. die Mittellosen
  3. die Bedürftigen
  4. solche, deren Herzen gewonnen werden soll:

Zitiert in
Williams, John Alden:
Der Islam. -- Genf : Editio Service, 1973. -- (Die großen Religionen der Welt). -- S. 141f.


Vierter Pfeiler: Fasten (Saum) im Monat Ramadan


Jeder erwachsene gesunde Muslim muß während des Ramadan von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf jegliche Nahrungsaufnahme und den Genuß von Nikotin verzichten sowie sexuell enthaltsam sein.

Der Ramadan gilt als besonders gnadenreiche Zeit, weil es der Monat der Offenbarung des Korans gilt.


Fünfter Pfeiler: Pilgerreise (Haddsch) zur Ka&acute;ba in Mekka


Jeder erwachsene Muslim -- ob Mann oder Frau -- ist verpflichtet, einmal im Leben die große Pilgerfahrt durchzuführen, falls er dazu imstande ist.

Im Zentrum dieser Pilgerfahrt steht die Erinnerung an Abraham, der nach muslimischem Glauben die Ka&acute;ba gegründet hat. Viele Riten der Pilgerfahrt sind direkt mit den Handlungen Abrahams und der Seinen verbunden

Weiterführende Ressourcen:

Kaidi, Hamza:
Mekka und Medina in Farbe / Hamza Kaidi unter Mitarbeit von Nadjm Oud-Dine Bammate und El Hachemi Tidjani. Unter Schirmherrschaft der Organisation der Islamischen Konferenz. -- Paris : les editions j.a., 1992. -- 225 S. ; Ill.. -- (Reisen heute ; Bd. 49). -- ISBN 2-85258-236-8. -- EST: La Mecque et Medine aujourd&acute;hui <dt.>
Ein Pilgerführer mit ausführlicher Anleitung zu allen Riten. Sehr empfehlenswert!


Regeln für soziales Verhalten


Wichtige Grundgebote enthält Koran, Sure 17, 22-38:

  1. "Setz nicht dem einen Gott einen anderen Gott zur Seite, damit du schließlich nicht getadelt und verlassen dasitzest!
  2. Und dein Herr hat bestimmt, daß ihr ihm allein dienen sollt.
  3. Und zu den Eltern sollt ihr gut sein. Wenn Vater oder Mutter oder alle beide bei dir im Haus hochbetagt geworden und mit den Schwächen des Greisenalters behaftet sind, dann sag nicht "Pfui!" zu ihnen und fahr sie nicht an, sondern sprich ehrerbietig zu ihnen.

Und senke für sie in Barmherzigkeit den Fittich der Selbsterniedrigung und sag "Herr! Erbarm dich ihrer ebenso mitleidig, wie sie mich aufgezogen haben, als ich klein und hilflos war!"

Euer Herr weiß wohl, was ihr in euch bergt. Er erkennt falls ihr rechtschaffen seid euren guten Willen an, auch wenn ihr seinen Geboten nicht durchweg nachzukommen vermögt. Den Bußfertigen ist er bereit zu vergeben.

Diejenigen, die verschwenderisch sind, sind Brüder der Satane. Und der Satan ist seinem Herrn gegenüber undankbar.

Und falls du dich von ihnen abwendest ohne ihnen etwas zu geben, indem du erwartest, daß dein Herr, wie du hoffst, sich ihrer erbarmen wird, dann sprich wenigstens begütigend zu ihnen!

Sei kein Geizkragen! ...

Wenn einer zu Unrecht getötet wird, geben wir seinem nächsten Verwandten Vollmacht zur Rache. Er soll aber dann im Töten nicht maßlos sein. Ihm wird ja beim Vollzug der Rache geholfen.

Gehör, Gesicht und Verstand -- für all das wird dereinst Rechenschaft verlangt.

Jedes derartige schlechte Verhalten ist deinem Herrn zuwider."


Spaltungen: Schiiten und Sunniten


Nach dem Tode Muhammads spalteten sich die Gläubigen, weil sie sich über die Person des Nachfolgers Muhammads nicht einigen konnten:

  1. Abû Bakr (632-634)
  2. Umar (634-644)
  3. Uthman (644-656)
  4. Alî (656-661)

Leiter der Gemeinde ist der Kalif.Ein Kalif muß zum Stamm des Propheten gehören, muß sich in den religiösen Quellen auskennen und muß politische Eignung besitzen


Weiterführende Ressourcen


Sondersammelgebiet:

Simon, Karl Günter:
Islam : Und alles in Allahs Namen. -- Hamburg : Geo, 1988. -- 364 S. ; Ill.
Hervorragend illustriert. Gibt einen guten Eindruck vom weltweiten Islam.

Williams, John Alden:
Der Islam. -- Genf : Editio Service, 1973. -- (Die großen Religionen der Welt). -- 327 S.
enthält eine gute Auswahl von Quellentexten.

Yahoo:

Clearinghouse:

Internet-Sites:

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