Die Leute der vier Madhahib -
Ahl Sunnah wal-Kitab

Von Dr. Hadsch Asadullah Yate

Unser Festhalten an den vier Madhabs - Imam Malik, Imam Schafii, Abu Hanifa und Ibn Hanbal - ist heutzutage besonders wichtig, denn es gibt eine allgemeine Tendenz bei den Nichtmuslimen, die Gesprächspartner für ihre Diskussionen suchen, dadass die muslimischen Vertreter Represäntanten sind von - wie sie es nennen - "allen Muslimen". Damit sind die vier Madhhabs gemeint. Dazu kommen aber auch die Schias und zunehmend auch die Aleviten, die Qadianis und all die anderen verirrten Sekten, die alle behaupten, egal wie unberechtigt die Behauptung auch sein mag, Teil des noblen Dins des Islams zu sein.

Neben der Tatsache, dass die einzige Tatsache, warum wir mit den Nichtmuslimen zusammenkommen entweder deren Aufruf zum Din des Islams sein soll oder aber, um mit ihnen Handel zu treiben. Es mudass ein Bewudasstsein dafür geben, dadass nicht alle, die sich Muslime nennen, traditionell auch als Muslime verstanden werden. Man braucht nur die Urteile von Imam Malik in der Muwatta über einige Sekten zu lesen, um zu verstehen, wie scharf er, möge Allah mit ihm zufrieden sein, zwischen den Sunnis und Nichtsunnis unterschieden hatte. Können wir es uns leisten, nur bestimmte Urteile von Imam Malik zu beachten und andere nicht?

Um eine sehr lange Geschichte ganz kurz zu machen, die vier Imame sind aus folgenden Gründen akzeptabel:

Erstens weil sie eine balancierte Sichtweise auf die Frage des Imans haben. Sie halten kompromidasslos fest am Glauben in Allahs unbeschränkte Macht und zur selben Zeit bestätigen sie die Verantwortung des Sklaven für seine eigenen , individuellen Handlungen.

Zweitens bestätigen sie, dadass der Weg zu wirklichen Verständnis des Islam nur durch Quran und in der Zustimmung und Nachahmung der Sunnah, dem Lebensmuster des Propheten, möge Friede und der Segen Allahs auf ihm sein, liegt.

Durch dreizehn Jahrhunderte hindurch haben unsere Ulama daran festgehalten, dadass die vier Imame akzeptabel sind und dadass, wenn einer Maliki ist, die Lehren z.B. von Imam Schafii akzeptieren kann, denn sie liegen innerhalb der breiten Richtlinien des Dins des Islam. Jedoch, das vierzehnte Jahrhundert nach der Hidschra, des "Demokratischen", das heidasst der tyrannische Vorgang der Erhebung von persönlicher Meinung in den Rang von Wahrheit, hatte einen Einfludass auf einige Muslime, die sich mittlerweile nach dem Grundsatz "Jeder hat ein Recht auf seine Meinung" verpflichtet fühlen, Madhhabs audasserhalb der vier akzeptierten "anzuerkennen".
vEs gibt jedoch eine gemeinsame Meinung, wonach es eigentlich keinerlei Meinung gibt. Die einzige "Meinung", über die gesagt werden kann, das sie annehmbar ist, ist der Rai. Dieser ist das gebildete, persönliche Urteil eines Alims oder Mutdschahids in Hinblick auf eine Frage, die in der Vergangenheit der Muslime keine Vorläufer hatte und die im Lichte des Qurans und der Sunnah betrachtet werden mudass.

Die Leute der vier Madhhabs, die Ahl Kitab was-Sunnah, sind aus einem dritten Grund eine zulässige Autorität, wie Allah in verschiedenen Ajats befohlen hat (z.B.: an-Nisa,59). Sie haben keine endlose Liste unmöglicher Bedingungen aufgestellt, die der Emir, Sultan oder Khalif angeblich erfüllen mudass, um "akzeptabel" zu sein. Die Ahl Kitab was-Sunnah sind nicht damit beschäftigt, aktiv die Fehler der Regierenden zu suchen, um einen rechtfertigenden Grund zu finden, gegen sie zu rebellieren. Dies soll natürlich nicht bedeuten, dadass die Leute der vier Madhhabs vollkommener Unterdrückung zustimmen. Alle vier Madhhabs sind sich darin einig, dadass - wenn angebracht - es die Notwendigkeit geben kann, dadass ungezügelte Verhalten eines Herrschers gegenüber seinem Volk zu zügeln. Imam Malik und Abu Hanif haben dies z.B. vorbildlich demonstriert, wie diese notwendige Dynamik zwischen dem Alim und dem Regierenden zu bestehen hat. Diese Dynamik wird jedoch betrieben, um das Beste für die Regierung zu finden und nicht das schlimmste.

Quelle: Islamische Zeitung

@ Ekrem Yolcu

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